Kerstin Fischer, Jahrgang 1965, wuchs in Achim auf und studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Bremen. Es folgte eine mehrjährige Arbeit als freie Publizistin für die Feuilletons verschiedener Tages- und Wochenzeitungen. Heute ist sie als freie Schriftstellerin, Lyrikerin und Malerin tätig. Sie ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller und Schriftstellerinnen und hat mehrere Bücher veröffentlicht. Ihre Gedichte erscheinen regelmäßig in nationalen sowie internationalen Literaturzeitschriften und Anthologien.
Weitere Informationen zur Autorin finden Sie auf www.kerstinfischer-poesie.com/
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Hörproben aus Pfauenwasser
Hörproben aus Spiegelglut
Interview mit Kerstin Fischer zu ihrem Buch »Pfauenwasser«
Liebe Frau Fischer, soeben ist ihr neuer Gedichtband »Pfauenwasser« erschienen. In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?
Kerstin Fischer: Die Lesenden erwartet im »Pfauenwasser« ein Spektakel aus Transzendenz und surrealen Bildern, dann auch Realismus, reichlich coloriert, und magische Traumbilder nebeneinander koexistierender Wirklichkeiten, die ein neues Terrain für die Erfahrung bedeuten.
Komplettes Interview lesen Ihr Buch beginnt mit dem Gedicht »Venedig. Karneval«, sodass wir uns direkt auf die Reise an einen anderen Ort begeben. Gibt es Orte, an denen Sie besonders gern schreiben oder die Sie vielleicht sogar zum Schreiben inspirieren? K. F.: Jeder Ort, jede Reise kann zum Schreiben inspirieren. Viele Gedichte sind jüngst auf einer Reise in die Slowakei entstanden, in einem Dorf bei Zilina. Aber es kann auch Hamburg sein oder ein Platz an der Weser, auch am Meer ist es tauglich. Der schönste Ort aber ist daheim an meinem Schreibtisch, mit Blick auf die Meisen im Birnenbaum vor meinem Fenster. Licht und Dunkelheit sind immer wieder auftauchende, zentrale Motive in Ihren Gedichten. Was bedeutet diese Dualität für Sie? K. F.: Die Dualität von Licht und Dunkelheit ist existenziell und bildet das Fundament jedweden Lebens, das mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet, um dann wieder in neues Licht, neues Leben zu fließen. Licht und Dunkelheit, das ist eine Komposition schöner Tragik, die eigentlich eine Dynamik bedeutet und damit lebenserhaltenden Trieb. Deshalb ist sie in meinen Gedichten von zentraler Bedeutung. Sie sind sowohl Schriftstellerin als auch Malerin. Ihre Gedichte sind sehr bildlich geschriebene Momentaufnahmen. Gibt es eine Verbindung zwischen Ihrer Malerei und Ihrer Lyrik? Beeinflussen sich diese beiden kreativen Tätigkeiten gegenseitig? K. F.: Ich zeichne seit einiger Zeit vornehmlich mit dem Bleistift. Beeinflusst wird eher meine Prosa von dieser Arbeit. Zeitgleich zu »Pfauenwasser« erscheint mein Roman »Simons Linien«. Dort finden sich die eigentlichen Entsprechungen. Die Bildhaftigkeit in der Lyrik speist sich einzig aus meiner Phantasie und ihrem Farb- und Formengehalt. Gibt es etwas, das Sie Ihren Leser*innen über Ihren neuen Gedichtband mit auf den Weg geben möchten? K. F.: Ich hoffe, bei den Lesenden neue Strukturen der Wahrnehmung während der Lektüre zu öffnen, die sich den Gesetzen der Logik entziehen. Unvereinbares kann so als Vereinbares aufgenommen werden. Auf diesem Wege neue Sterne meines kleinen lyrischen Universums zu entdecken, da wo es vordergründig unverständlich erscheint, das wünsche ich den Lesenden von »Pfauenwasser«. Interview einklappen
Vielen Dank für das Gespräch.
Interview mit Kerstin Fischer zu ihrem Buch »Spiegelglut«
Liebe Frau Fischer, soeben ist Ihr Gedichtband »Spiegelglut« erschienen. Was erwartet die Lesenden?
Kerstin Fischer: Die Lesenden erwartet meine kaleidoskopische Begegnung mit der Stille, ihren Kulissen, und ein Spiel mit den Wirklichkeiten, ein ernstes Spiel, das trauert und lächelt, das schön ist in Schwarz und in Weiß und Indigo. Sie werden meiner Notwendigkeit begegnen, schreiben zu müssen. Gedichte schreiben, das ist für mich so wichtig wie essen und trinken. Ich habe meinen Geist verpflichtet, lange schon, Jahre schon. Darüber hinaus erwartet die Lesenden ein Experiment, bei dem sie meine Gedanken und Bilder in ihrer Phantasie reflektieren, so wie sie sie ertragen können. Wann ist die Schmerzgrenze erreicht? Und die Lesenden erwartet eine Aufgabe, einen Raum zu betreten, der bis dato hermetisch abgeriegelt schien, den ich mit Blumen und Felsen bestückt habe, zu ihrem Empfang.
Komplettes Interview lesen Viele Ihrer Texte sind sehr expressiv und zeichnen sich durch starke Farbmotive aus. Wieviel von der Malerin Kerstin Fischer steckt in ihrer Lyrik? K. F.: Meine eigene Malerei spielt nur eine untergeordnete Rolle in meinem Leben. Sie dient der Entspannung. Die Farben, die in meinen Notizbüchern durch die Wörter fließen, entströmen meiner Phantasie, die unendlich angefüllt ist mit Bildern und den verschiedensten Formen von Wirklichkeiten. Ich bin glücklich über diesen Fundus, aus dem ich schöpfen kann. Eine wunderbare Entsprechung dazu habe ich in dem Bild Delirious City IX (Mischtechnik auf Leinwand 2021) der Salzburger Künstlerin Christiane Pott gefunden, von der die Umschlagabbildung meiner »Spiegelglut« stammt. Was von allem, was in der Welt passiert und direkt oder indirekt erlebt wurde, hat in Ihnen die tiefsten Spuren hinterlassen? K. F.: Ich habe viele Grenzerfahrungen in meinem Leben erlebt, viel Schweres und viel Schönes. Das eine gräbt sich in das andere und hier und da auch in meine Poesie. Was möchten Sie zum Abschluss unseres Gesprächs noch sagen? K. F.: Ich wünsche den Lesenden den richtigen Moment für meine Lyrik. Vielen Dank für das Gespräch. Interview einklappen
Vielen Dank für das Gespräch.