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Vildebrand, Reina Ilona

Reina Ilona Vildebrand verfasste bereits mit neun Jahren erste Gedichte und mit vierzehn erste Songs. Nach dem Studium am Georg-Friedrich-Händel-Konservatorium und dem Abschluss als Gesangssolistin folgten das Studium der Germanistik sowie eine Lehrtätigkeit an der Universität Halle. Neben der Veröffentlichung ihres ersten Gedichtbands »Sanddorn« finden sich ihre Texte in den Lyrikanthologien der edition exemplum. Reina Ilona Vildebrand lebt und arbeitet in Duisburg und betreibt dort eine eigene Musikschule.

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Interview mit Reina Ilona Vildebrand zu ihrem Buch »Wortschäume, Schaumworte, Traumräume«

Liebe Frau Vildebrand, vor kurzem ist ihr neuer Gedichtband „Wortschäume, Schaumworte, Traumräume“ erschienen. In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?

Reina Ilona Vildebrand: Mein neues Buch überrascht die Leser mit einer neuen Art der Gedichte, die mit den Bildern im Buch zum Teil eine neue Dimension der Deutung ergeben. Aber es gibt auch drei sehr unterschiedliche Kurzgeschichten, von raffinierter Erotik über derbe Glosse bis zu einer herzerfrischend schönen Geschichte für Kinder und Eltern und solche, die es werden wollen.

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Woher nehmen Sie den „Stoff“ für Ihre Texte und wie kann ich mir den Schreibprozess vorstellen?

R. I. V.: Der „Stoff“ für meine Sprachideen ist das Leben, ich kann nicht anders, ich beobachte nur – und schon ist ein neues Wortkunstwerk in meinem Kopf in Arbeit. Das kann mir überall passieren, beim Gassigehen mit meinem Hund, beim Einkaufen, im Warteraum beim Arzt, im Zug … Sogar beim Geschirrspülen oder morgens beim Aufwachen. Manchmal sogar mitten in der Nacht. Dann gibt es nur eines: Aufschreiben! Egal wo und wie, ob auf Zettel, Zeitungsrand, ins Handy … Und zu Hause in den PC. Manches ist gleich „fertig“, doch oft verändert es sich noch beim Schreiben. Zum Besseren, wie ich hoffe.

Ein Blick in Ihre Vita verrät mir, dass Sie nicht nur Autorin, sondern auch ausgebildete Musikerin sind und eine eigene Musikschule leiten. Inwieweit wirkt die Musik in Ihre Lyrik hinein und gibt es die Möglichkeit die in Ihrem Gedichtband abgedruckten Lieder auch mal zu hören?

R. I. V.: Die Musik spielt auf jeden Fall eine Rolle. Wenn ich Lyrik schreiben will, kann ich sie aber auch gut ausblenden und nur auf den Sprachrhythmus hören. Manchmal setzt sich aber auch ein gereimtes Versmaß durch, da ist dann schon auch eine Melodie dazu im Kopf … Ganz verschieden ist es bei den Liedern. Manche sind mit Text und Musik schon fast perfekt, andere haben erst Text oder Musik. Letzteres ist selten. Die Songs aus dem Buch singe ich bei Veranstaltungen, sie sind alle bereit, auf die längst geplante CD gepresst zu werden, wenn Corona mich lässt!

Was von allem, was kürzlich in der Welt passiert und direkt oder indirekt erlebt wurde, hat in Ihnen die tiefsten Spuren hinterlassen und ergibt sich für Sie hieraus die Notwendigkeit eines künstlerischen Ausdrucks?

R. I. V.: Die Antwort auf diese Frage fällt schwer. Ich bin ein weltpolitisch interessierter Mensch und kann nicht wegsehen, wenn Dinge passieren, die die Welt, die Menschen, die Tiere leiden lassen oder die ungerecht sind. Aus meiner Betroffenheit entwickelt sich fast immer ein Text, Lied, eine Geschichte … Sogar in die Romane fließen diese Dinge ein. Ich hab einen fertigen und zwei halbfertige in der Schublade. In einem geht es sehr um die Veränderungen im Leben der Menschen, auch um Klimawandel, in einem anderen um Missbrauch aller Formen und wie sich das auf das Gelingen oder besser Scheitern von Beziehungen auswirkt.

Was möchten Sie zum Abschluss unseres Gesprächs noch sagen?

R. I. V.: Zum Abschluss: Ich freue mich auf neue Lesungen mit Musik und auf die Gespräche danach. Das ist doch das Spannendste: Zu erfahren, wie die ganzen künstlerischen Ideen bei den Leuten ankommen, was sie auslösen oder was vielleicht durch mich in anderen Köpfen entsteht …!

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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