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Hertel, Simon

Dr. Simon Hertel, geboren 1989 in der Pfalz, ist promovierter Literaturwissenschaftler und schreibt schon seit seiner Schulzeit Gedichte. Neben wissenschaftlichen Texten hat er bereits das lyrische Drama »Der gute Hirte« publiziert und veröffentlicht seine Gedichte regelmäßig auf einem Blog. Nachdem er in Russland und der Ukraine Deutsche Philologie unterrichtet hat, ist er aktuell im internationalen Projektmanagement tätig und widmet sich in seiner Freizeit gerne der Poesie.

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Wintergedicht
Freundschaft
Der Unsterbliche

Interview mit Simon Hertel zu seinem Buch »In fruchtbarer Stille«

Lieber Herr Hertel, soeben ist Ihr Gedichtband »In fruchtbarer Stille« erschienen.
In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?

Simon Hertel: Die Leser und Leserinnen können sich auf eine vielfältige Reise durch die kleinen und großen Themen des Daseins freuen und hoffentlich ihre Liebe für eine eher greifbare Art der Poesie neu entdecken.

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Sie sagen, dass Heinrich Heine eine große Inspiration für ihr Schreiben darstellt. Was genau fasziniert Sie so sehr an dem Dichter und wo findet sich das in ihrem Werk?

S. H.: Heine hat es immer geschafft, mit einfachen Worten tiefgreifende Gefühle und bedeutende Themen auf den Punkt zu bringen. Diese Offenheit versuche ich auch in meiner Poesie zu vermitteln, indem ich die Worte selbst in den Fokus rücke und nicht nur ihre Implikationen. Selbstverständlich gibt es auch Spielraum für Interpretationen, aber meine Gedichte sollen für jeden zugänglich sein und in jedem das Gefühl für Poesie wecken, das auch ich als Jugendlicher durch Heine erfahren durfte.

Gedichte schreiben Sie schon seit der Schulzeit; erinnern Sie sich an den genauen Zeitpunkt, an dem Sie das Schreiben für sich entdeckt haben und wie Sie dazu gekommen sind?

S. H.: Ich habe in der elften Klasse einen kleinen Gedichtband gestohlen, der perfekt in meine Hosentasche passte. Obwohl ich anfangs nur aus Langeweile darin blätterte, war ich in kürzester Zeit zutiefst ergriffen. Ich verstand, dass die Lyrik das Unaussprechliche greifbar machen kann und wollte auf diese Weise der Realität auch selbst ein paar Geheimnisse abringen. Und seitdem bin ich dabei geblieben.

Gibt es in Ihrem Band ein Gedicht, das Ihnen besonders am Herzen liegt? Welches ist es und warum?

S. H.: Mein persönlicher Favorit ist die »Ode an den Wein«. Für mich ist der Wein die beispielhafte Vereinigung von Natur und Kultur, durch Gottes Hand gewachsen und durch Menschenhand erstanden. Kein Getränk wird mit so viel Qualität und Erhabenheit in Verbindung gebracht wie der Wein und ich hoffe, dass mein Gedicht diesem Anspruch gerecht wird.

Was möchten Sie zum Abschluss unseres Gesprächs noch sagen?

S. H.: Ich möchte die Bedeutung dieser Veröffentlichung noch einmal betonen. Gedichte sind immer ein kommerzielles Risiko und eher eine Randerscheinung des Literaturmarktes. Goethe stellt man sich gern ins Regal, aber unbekannte Dichter fassen nur schwer Fuß. Dennoch sind Gedichte immer ein Ausdruck des Zeitgeistes und ein Ausdruck der menschlichen Seele. Darum setzt jede Veröffentlichung, insbesondere diese, ein Zeichen für die Wahrung unserer schöpferischsten Werte, was besonders in unserer heutigen Zeit mehr als notwendig ist.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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