Beschreibung
Mit seinen humorvollen, aber auch nachdenklich stimmenden Kurzgeschichten hat Alfred Rohloff in diesem Band seinem Geburtsort Baubeln im einstigen Ostpreußen (im heutigen Kaliningrader Gebiet) ein Denkmal gesetzt. »Baubeln ist heute weder auf einer Landkarte noch auf unserer wirklichen Erde zu finden. Die großspurige neuere Geschichte hat es hinweggefegt«, heißt es im Nachwort. »Erzählt wurden mir diese Geschichten – natürlich nicht als solche, wie sie hier versammelt sind – schon kurz nach dem Krieg. Aber ich fand erst nach und nach die Zeit, sie für mich aufzuschreiben. Der etwas ironische Ton, der in den Erzählungen anklingt, war schon bei den Ersterzählern enthalten. Er soll aber nicht die Zuneigung beiseite schieben, die ich für dieses Fleckchen Erde und die Schrulligkeit der damaligen Bewohner noch heute empfinde.«
Porträt
Alfred Rohloff (1931–2020) wurde in Baubeln, einem kleinen Dörfchen des damaligen Ostpreußens, geboren. Nach der Flucht im Krieg machte er das Abitur und studierte zunächst naturwissenschaftliche Fächer an der damaligen Technischen Hochschule in Hannover. Er wechselte dann zur Philosophie und Pädagogik und promovierte 1964 in Frankfurt a.M. bei Bruno Liebrucks und Th. W. Adorno mit einer Arbeit über Kant und Schiller. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung (1994) lehrte er an der Evangelischen Fachhochschule in Hannover. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen verfasste Rohloff in den letzten Jahren auch Kurzgeschichten und Gedichte.
Weitere Informationen zum Autor finden Sie auf alfred-rohloff.de.
Stimmen zum Buch
Das Einfachste wäre gewesen: Titelseite abbilden, Klappentext und Autoreninformationen abschreiben, fertig, weil, der Rezensent hat es nicht wirklich mit Kurzgeschichten, alles ausgedacht, alles Fiktion, so das liebevoll gepflegte Vorurteil. Und dann das! Einführung gelesen: ruhig, elegisch, mit feinem, hintersinnigen Humor, also für Leserinnen und Leser, die mehr brauchen als literarisches Fastfood. Dann – immer noch mit dem Vorsatz, nur das Nötigste zu tun – erste Kurzgeschichte gelesen – dann nicht mehr mit dem Lesen aufgehört bis Seite 91, und dann war es auch schon vorbei. Fazit: Wer Lenz liebt, muss Rohloff lesen. Eine gewagte Aussage? Ist der Rezensent dabei, sich zu verheben? Keineswegs, hier ist die Begründung … Es ist die Form, die meisterliche Sprache des Autors, der seiner Liebe zu dem soziokulturellen Phänomen Ostpreußen hier in elf Kurzgeschichten wirklich großen Ausdruck verleiht.
Heiner J. Coenen, Land an der Memel, Dezember 2015
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