Jörg M. Pönnighaus

Meißener Land oder Scharfenberger Tage

Gedichte

19,90 

Reihe: ISBN: 978-3-7455-1197-0 Kategorien: , , ,

Beschreibung

Es war nicht wie bei der Droste das runde Turmzimmer auf der Meersburg in der lieblichen Landschaft des Bodensees, es war ein Zimmer im Turm von Schloss Scharfenberg. Das Schloss ist Teil einer uralten Burganlage in Sachsen, auf einem vorspringenden Felsen über dem Elbtal in der Nähe der Stadt Meißen liegend.
Dort verbrachte der Arzt, Schriftsteller und Dichter J.M. Pönnighaus vier Monate. Er besuchte Landschaft und Orte, Städte, Dörfer, Friedhöfe, Museen. Er radelte oder ging allein, »allein mit mir und dem Altwerden. Damit, nicht zu wissen, wo wir herkommen, noch wohin wir gehen. Nicht zu wissen, was Materie ist, noch, was Zeit ist.«
Die vielen, ernsthaft reflektierten Eindrücke dieses Aufenthaltes werden in Gedichte verwandelt, verdichtet, in kleine Kunstwerke, ja Kunststücke umgeformt. Jeder Text eine Essenz aus Beobachtung, Gedanken, Gefühl. Einzelheiten der Natur werden wahrgenommen, es dümpeln Lachmöwen und Hagebutten frieren im Mittagslicht, vereiste Pfützen schimmern rot. Verträumt, versonnen, verschlafen ein Bächlein. Der Autor führt uns Bilder vor Augen, Landschaften entstehen, machen uns frieren oder erfreuen uns. Vergangenes wird deutlich, auf Grabsteinen die Namen mehrerer Brüder, alle jung gestorben im Krieg. Ehemänner, Söhne, alle dahin gegeben für nichts. Traurigkeiten, zerstörtes, verschenktes Leben.
Der Alltag in der untergegangenen DDR wird sichtbar, in Museen, die nicht immer das Gelebte erinnern, sondern manchmal nur den Konsum, den vermeintlichen oder tatsächlichen Mangel. Dennoch begegnet der Autor dort Menschen, spricht mit ihnen, tauscht sich aus. Manche sind Suchende, wie er. Er erfährt Einzelheiten, die einfließen in seine Gedichte. »Suchen will ich, so lange ich lebe, doch finden werde ich nie.«
Allein, fast immer allein in den Kirchen, vor einer Mühle, einem uralten Friedhof, einer Schlucht, einem umgestürzten Baum, einem Kleinod in einem der Dörfer, oft mit der »Sehnsucht nach dem, was nie sein wird«, empfindet sich der Dichter als »stillen Teil der Endlichkeit«.

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Zusätzliche Information

Erscheinungsjahr

2025

Buchformat

Broschur

Seiten

136

Abbildungen

mit Abbildungen

Porträt

Jörg M. Pönnighaus wurde 1947 in Ostwestfalen geboren. Nach dem Studium der Medizin verbrachte er den wesentlichen Teil seines Arbeitslebens im südlichen Zentral- und Ostafrika, bevor es ihn in das sächsische Vogtland verschlug. Themen seiner Lyrik und Erzählungen sind vor allem Licht und Leben in Afrika, seine Arbeit, Schicksale – auch hierzulande, wo er nach seiner endgültigen Rückkehr noch mehrere Jahre als Hautarzt tätig war. In diese Zeit fallen Arbeitsaufenthalte in Kalkutta und Dhaka. J. M. Pönnighaus hat gut 20 Bücher veröffentlicht. Für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk wurde ihm 2022 der »Vogtländische Literaturpreis« verliehen.

Leseprobe

Meißener Tage

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