Beschreibung
Längst schon betet der Mensch in unserer so aufgeklärten Welt das eine oder andere »Goldene Kalb« an, den Wohlstand etwa, den eigenen Körper oder die Erfolge der Wissenschaft. Grundlegende Werte dagegen, wie Sensibilität und Rücksichtnahme, sozialer Friede, Wahrhaftigkeit und Spiritualität verlieren offenbar zusehends an Bedeutung und Kraft. Doch was bedeutet es, dass Egoismus und Selbstbespiegelung inzwischen einen solchen Vorrang gewonnen haben vor der Sorge für das Gemeinwohl, vor sozialem Empfinden und vor der Bewahrung der Schöpfung? Richard Riess geht in seinen lyrischen Texten und Essays diesen Fragen nach und setzt sie in Beziehung zu biblischen Geschichten und Figuren, die sich als alles andere als überholt erweisen. Im Gegenteil. Sie haben eine erstaunliche Aktualität. Die Barmherzigkeit und spontane Hilfsbereitschaft des Samariters, die kluge Wachsamkeit Johannes, des Täufers, die Zuversicht Noahs und vieles mehr sind Werte, die heute essentieller und notwendiger sind denn je. Sichtbar werden diese Werte auch in den Holzschnitten und Grafiken von Walter Habdank, die die Atmosphäre der Gedichte kongenial wiedergeben und ergänzen. Auch hier herrschen eine wohltuende Klarheit und Einfachheit der (Bild-) Sprache vor, die – wie die Texte – Leser und Betrachter auf ihre besondere Weise in den Bann ziehen und berühren.
Porträt
Prof. Dr. theol. Dipl.-Psych. Richard Riess, 1937 geboren, von Haus aus evangelischer Theologe, war nach theologischen Studien in Heidelberg, Erlangen und Neuendettelsau, einem Psychologiestudium in Erlangen und klinischer Ausbildung in Chicago und Boston in verschiedenen kirchlichen Bereichen und Institutionen tätig, insbesondere über zwanzig Jahre als Professor für Praktische Theologie an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. Sein Interesse hat zeit seines Lebens nicht nur beruflich relevanten Fächern gegolten, sondern in wachsendem Maße auch der Sprache, der Literatur und der bildenden Kunst. Mehrere Veröffentlichungen im ATHENA-Verlag »Wie ein Gesang des Regenbogens« beispielsweise, »Das leise Rauschen der Zeit«, »Im Rhythmus des Lebens« und andere mehr zeugen von diesem Interesse.
Stimmen zum Buch
»Die Texte und Bilder sind nach Motiven aus dem Alten Testament und aus dem Neuen Testament geordnet, an die sich ein ›Memorandum Johannes der Täufer‹ anschließt. Zwischen die Gedichte sind einige erläuternde Prosatexte eingeschoben, die die Aussage einer Abbildung aufnehmen und in ein geistliches Essay übertragen. Einer der drei Söhne von Walter Habdank, der Pfarrer Johannes Habdank, zeichnet am Schluss des sehr ansprechenden Buches Leben und Werk seines Vaters. Das große Format und die große Schrift sind schon von außen her eine Einladung, das Buch in die Hand zu nehmen und aufzuschlagen.«
Bernhard Grabmeyer, in: »Buchprofile/medienprofile. Medienempfehlungen für die Büchereiarbeit«
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