Beschreibung
»Und es geschieht nichts Neues unter der Sonne«, so lautet der bekannte Satz aus dem Prediger Salomo. Er mag für eine ganze Sammlung von Lebenserfahrung und Geschichtsbetrachtung gelten, auch für diejenigen, die müde wurden, Neues zu entdecken. Für Wissenschaft und Forschung, aber auch für die Kunst steht er nicht. Denn nahezu jedes Bild, jedes Gedicht und jedes Lied widerlegen Salomos Aussage. Sie alle sind vielmehr bestrebt, einen neuen Blick auf die Wirklichkeit zu werfen – und sei es die Wirklichkeit eines Steins, einer Stadt, eines Sterns. Ja, selbst Letzteres, die Wirklichkeit eines Sterns, unterliegt einem immerwährenden Wandel: Alte Sterne verglühen zu Staub, neue werden aus ihm geboren. In dem vorliegenden Gedichtband Unter so viel Sternen widmet sich Richard Riess auf seine Weise den unterschiedlichsten Aspekten unserer Wirklichkeit: Motiven aus dem Alltag des Menschen, aus dem religiösen Leben und aus der Erfahrung von Kunst. Mögen uns diese Motive auf den ersten Blick hin durchaus vertraut erscheinen, so gewinnen sie durch die poetische Blickweise des Autors noch einmal eine ganz eigene, neue Bedeutung. Auf den zweiten Blick kann die Lektüre von Unter so viel Sternen mit dem Dreiklang von Bild, Rhythmus und Pointe zu einer tiefergehenden Meditation und einer weiterführenden Inspiration werden. Die ausgesuchten Bilder und Grafiken des Malers Oskar Koller unterstützen diesen Prozess.