Beschreibung
Können Sie sich vorstellen, Ihr bisheriges Leben zu verlassen, sich völlig zu lösen, alles, auch sich selbst in Frage zu stellen und einzutauchen in fremde Welten, die einen anderen Menschen von Ihnen verlangen? Überleben in einer alles fordernden Umwelt muss neu gelernt werden, und so entsteht ein Anderer in Ihnen. Die Autorin, ein »Wanderer«, erläuft und erfährt die Welt der afrikanischen Muslime, der Mauren, der Tuareg, der Araber, der iranischen Shiiten, der Kurden, taucht ein in ein anderes Leben und erarbeitet sich Gefahr und Glück von Freiheit, den Schatz vorbehaltloser Zu-Neigung – ein langer Weg, der in der Fülle der Begegnungen doch zeitlos erscheint und hinter der Fassade zivilisatorischer Errungenschaften und politischer Systeme ein Kaleidoskop menschlicher Lebensformen zeigt. Konzipiert als Arbeit in den Islamwissenschaften geraten ihre Aufzeichnungen zu einem Dokument der Verwunderung, des Schocks, des Lernens in Freiheit, der Erfahrung von Reichtum ganz anderer Art – ein Gegenentwurf zum Thema »Leitkultur«.
Porträt
Birgit Biehl, *1944, bis 2007 Studiendirektorin an Institutionen des Zweiten Bildungswegs, Leiterin von Schreibwerkstätten und Projekten an Schulen und Universitäten, Mitglied des Künstlerkollektivs pARTout!, lebt als freie Autorin am Niederrhein und in Mali, wo sie, fasziniert von der Afrikanistik und den Islamwissenschaften, die Sprachen, die Völker, die Wüsten studiert und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit leitet.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in Anthologien und literarischen Zeitschriften, erschien nach einem einjährigen Wanderjahr durch Afrika, die arabischen Länder und den Mittleren Osten die Monographie »Splitter im Sand – Lektionen am Wege«. In der Lyrik-Sammlung »vu au passage – subsaharische Biergedichte« verarbeitet Birgit Biehl die bedrängenden Erfahrungen kultureller Differenzen in schwieriger Umgebung.
Stimmen zum Buch
»[Birgit Biehl] beschreibt nicht nur ein harmonisches und faszinierendes Afrika. Vielmehr ist von ›harten Lektionen für Körper und Seele‹ die Rede, von ›Balast abwerfen‹ und von einem ›Zerspringen in tausend Scherben und sich neu zusammensetzen‹. Authentisch erzählt sie von deprimierenden Hotels, Prostitution, Bestechung und ihrer eigenen Hilflosigkeit.«
Rheinische Post, 18. Mai 2001
Termine
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