Alexander Schwarz wurde 1981 in Köln geboren, studierte Deutsch und Philosophie und unterrichtet diese Fächer inzwischen an einem humanistischen Gymnasium. Seit seiner Jugend schreibt und publiziert er Texte. Im ATHENA-Verlag erschienen seine Bücher Reisen im Elfenbeinballon und Die Meditationen des Herrn Rost.
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Interview mit Alexander Schwarz zu seinem Buch »Die Meditationen des Herrn Rost«
Lieber Herr Schwarz, soeben ist Ihre Erzählung »Die Meditationen des Herrn Rost« erschienen. In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?
Alexander Schwarz: Aus meiner Sicht erst einmal ein Stückchen meiner schönsten – bislang publizierten – Prosa. Inhaltlich betrachtet würde ich das Buch als geistigen Befreiungskampf eines zutiefst verunsicherten Individuums beschreiben.
Komplettes Interview lesen Sie haben unter anderem Philosophie studiert, der Protagonist Ihrer Geschichte ist Philosophielehrer. Wieviel Alexander Schwarz steckt in der Figur? A. S.: Bei solchen Fragen distanziere ich mich immer als Erstes von meinen Figuren. Ganz grundsätzlich ist es mir wichtig, dass man bei fiktionaler Literatur klar zwischen Autor und Figur unterscheidet, wobei es recht kompliziert ist, den genauen Grad der Unterscheidung zu bestimmen. Natürlich beinhaltet die Figur eines Philosophielehrers auch ein Stück weit meinen eigenen Blick auf die Philosophie, aber eine (fertige) Geschichte ist ja ein Konstrukt, das bestimmten ästhetischen, dramaturgischen und konzeptuellen Prinzipien folgt. Diese sind – für mich – immer wichtiger als ich selbst. So gesehen ist wohl ein Stück von mir in allen meinen Texten, aber keine meiner Figuren repräsentiert mich selbst. Das ist mir sehr wichtig. Wie darf ich mir Ihren Schreibprozess vorstellen? A. S.: Ich schreibe – wie mein Protagonist – gerne mit Bleistiften, die weder zu hart noch zu weich sind. Meine erste Rohversion einer Geschichte schreibe ich – zumeist – chronologisch vom Anfang bis zum Ende herunter, ohne genau zu wissen, wohin alles führen wird. Diese Phase ist für mich die wichtigste und konzentrierteste, der ich dann ein Stück weit mein restliches Leben unterordne. Ich mag die Metapher von Schiller, dass ein Drama »die Blüte eines Sommers« sein muss. Sie sind nicht nur Autor, sondern auch Musiker. Welche Leidenschaft war zuerst (bei Ihnen) da? A. S.: Ich hatte immer eine große Liebe zur Musik, aber ich habe nie selbst welche gemacht. Damit habe ich erst vor etwa fünf bis sechs Jahren begonnen. Meine Musikschule war aber rückblickend gewissermaßen die Lyrik, die ich schon ein Leben lang schreibe. Vokale sind Töne, ein Metrum ist ein Takt und die Harmonieprinzipien, die beide verbinden, sind sehr ähnlich. So gesehen war rückblickend wohl auch immer etwas Musik in meiner Lyrik und in meiner Musik schwingt gewissermaßen immer meine Lyrik mit. Was möchten Sie zum Abschluss unseres Gesprächs noch sagen? A. S.: Ich würde den Raum nutzen, um meiner Freundin zu danken, die mir mit dem Cover geholfen hat und meinem Kollegen Dr. Sindermann, der das Ganze – wie auch zuvor die »Reisen im Elfenbeinballon« – für mich kritisch gegengelesen und kommentiert hat. Vielen Dank für das Gespräch. Interview einklappen
Beim Abtippen des Textes redigiere ich ihn ein erstes Mal und ergänze oder entferne gegebenenfalls Aspekte, formuliere um, verändere; den ersten Ausdruck gehe ich dann wieder mit dem Bleistift durch. Manchmal ergänze ich hier dann wieder das, was ich vorher gestrichen habe. In der Regel bleiben aber wohl etwa achtzig bis neunzig Prozent meiner ersten Niederschrift unverändert erhalten.