Beschreibung
Im Jahr 2000 verfasste Alfred Rohloff dieses Sprechstück, das vom Konflikt zwischen den »Atlantikern« und »Rustikanern« erzählt – oder vielmehr von den Verwicklungen aus Machtgier, Angst und Vorurteilen auf Seiten der Atlantiker: Politik, Medien, Experten und Volk ergehen sich im Entwurf eines Feindbildes, das immer realer und bedrohlicher erscheint, je mehr man darüber redet, bis schließlich ein nervöses Fingerzucken ausreicht, um die befürchtete Katastrophe selbst herbeizuführen. Resigniert muss der Autor 16 Jahre nach Entstehen des Stückes und in Anbetracht aktueller Fluchtbewegungen feststellen, dass »Atlantis« trotz aller Fiktionalität traurige Parallelen zum Fortgang der Weltgeschichte aufweist. Auch vor dem Hintergrund kriegerischer Auseinandersetzungen im 20. Jahrhundert wurden Feindbilder nicht abgebaut und Monopolstellungen nicht aufgegeben. Und so ist der Abschreckungszaun aus »Atlantis« inzwischen Realität geworden.