Beschreibung
Wie die Jahresringe eines Baumes kennzeichnen Lebensstationen die »wild verwachsene Seele«. Rückschau, Resümee und gleichzeitig Blick nach vorne in gespannter Erwartung finden sich in den Gedichten von Martin Goetz. Waren getroffene Entscheidungen die richtigen, werden uns geliebte Menschen auf eingeschlagenen Wegen bis zum Ziel begleiten oder unterwegs andere Abzweigungen nehmen? Bei der Auseinandersetzung mit diesen existentiellen Fragen wechseln sich Zweifel und Zuversicht ab. Das Leben wird als ewiger Kreislauf von Werden und Vergehen, von Abschied und Neubeginn begriffen und der Mensch ist in diesen natürlichen Kreislauf eingebunden, verwurzelt und gleichzeitig nach Freiheit strebend, Nähe suchend und doch ängstlich davor zurückscheuend, oft in Einsamkeit gefangen. Und gerade die Ängste und Zweifel, die fragende Auseinandersetzung mit der – auch eigenen – Vergänglichkeit bergen auf der anderen Seite mit zart aufkeimender Melancholie die Wertschätzung des alltäglichen Wunders des Lebens, die bewusste Wahrnehmung des Anderen, der Dinge und Begebenheiten, die uns umgeben und des eigenen Handelns.