Ilka Scholz, 1951 in Oberhausen geboren, war Arzthelferin in einer Allgäuer Krebsklinik, danach Abitur und Studium in München. Nach dem Abschluss in Germanistik und Geschichte arbeitete sie viele Jahre in der Erwachsenenbildung, u. a. an der Münchner VHS, danach am Goethe-Institut. Sie schreibt seit ihrer Jugend und fotografiert gern.
Ilka Scholz hat zwei erwachsene Söhne und lebt in München.
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Interview mit Ilka Scholz zu ihrem Buch »Warum ich keine Skifahrerin wurde«
Liebe Frau Scholz, soeben ist ihr Buch »Warum ich keine Skifahrerin wurde« erschienen.
In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?
Ilka Scholz: Sowohl humorvolle als auch ernste Kurzgeschichten vom Erwachsenwerden in einer fremden Welt voller skurriler und anrührender, aber auch inspirierender Menschen..
Komplettes Interview lesen Im letzten Jahr erschien ihr Buch »Warum ich keine Stewardess wurde«. Ist Ihr neues Buch als Fortsetzung zu verstehen, oder können die beiden Bücher auch unabhängig voneinander existieren? Welche Rolle spielt Humor für Sie beim Schreiben über ernste Themen wie Krankheit, Abschied oder Erwachsenwerden? Haben Sie während des Schreibens das Gefühl gehabt, der jungen Ilka wieder zu begegnen? Wie war es für Sie, in das Jahr 1970 zurückzukehren? Und zuletzt: Warum sind Sie wirklich keine Skifahrerin geworden? Vielen Dank für das Gespräch. Interview einklappen
I. S.: Jedes Buch steht für sich und kann unabhängig voneinander gelesen werden. Gleichzeitig ist das neue Buch eine nahtlose Fortsetzung des ersten. Wer das erste gelesen hat und gespannt ist, wie es weitergeht, erfährt das im zweiten Erzählband.
I. S.: Der Kern meiner Geschichten sind oft kleine, scheinbar unbedeutende Begebenheiten. Es kann auch ein Foto sein, das meine Fantasie beflügelt. Der Humor schleicht sich beim Schreiben von selbst ein. Ich weiß nie im Voraus, wie sich eine Geschichte entwickelt und ob sie Humor verträgt.
I. S.: Ja, es war tatsächlich eine Art Wiederbegegnung mit der jungen, mutigen Ilka, die alles Neue aufsog und langsam erwachsen wurde. Die unfassbare Freiheit und Unbeschwertheit, die ich damals wie selbstverständlich erlebte, wurden beim Schreiben wieder spürbar. Noch einmal einzutauchen in dieses besondere Jahr 1970 war wie ein Geschenk an mich selbst.
I. S.: Ich war und bin ein unsportlicher Mensch. Den Ehrgeiz, mich körperlich herauszufordern oder sportlich zu profilieren, kenne ich nicht. Dass ich mich damals völlig unvorbereitet auf die Bretter getraut habe, ist meinem jugendlichen Übermut zuzuschreiben.
Interview mit Ilka Scholz zu ihrem Buch »Warum ich keine Stewardess wurde«
Liebe Frau Scholz, soeben ist ihr Buch »Warum ich keine Stewardess wurde« erschienen.
In einem Satz: Was erwartet die Lesenden?
Ilka Scholz: 46 unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichten aus dem Leben einer Bergarbeitertochter, die schon früh ihrem Freiheitsdrang folgt.
Komplettes Interview lesen Sie schreiben über Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet. Gibt es eine Geschichte in Ihrem Buch, die Ihnen besonders am Herzen liegt? In Ihrem Buch setzen Sie sich mit Ihrer Biografie auseinander. Gibt es etwas, das Sie zum Abschluss unseres Gesprächs noch sagen möchten? Vielen Dank für das Gespräch. Interview einklappen
Wodurch werden Ihre Geschichten auch für Lesende interessant, die ihre Wurzeln woanders haben?
I. S.: Das Ruhrgebiet, beziehungsweise die Bergarbeitersiedlung Stemmersberg in Oberhausen, bildet den Hintergrund der Geschichten. Meine Erlebnisse und Erfahrungen stehen aber auch exemplarisch für eine ganze Generation von Nachkriegskindern.
Darüber hinaus hilft die Lektüre jüngeren Lesern vielleicht, besser zu verstehen, was ihre Eltern und Großeltern geprägt hat.
Welche ist es und warum?
I. S.: Davon gibt es einige, aber am meisten vielleicht die letzte: »Auf der Trittleiter«. Darin geht es um die Nähe zu meiner alt gewordenen Mutter und die Freude, Zeit mit ihr verbringen zu können. Eine Nähe, die ich als Kind oft vermisst habe.
Macht Sie die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit manchmal wehmütig?
I. S.: Ganz im Gegenteil. Die intensive Beschäftigung mit meiner Kindheit und Jugend hat mir geholfen, vieles klarer zu sehen und besser zu verstehen. In gewisser Weise hat sie mir auch ermöglicht, mich mit meinem vom Krieg traumatisierten Vater auszusöhnen.
I. S.: Erinnern ist wie fotografieren. Je genauer ich hinschaue und je näher ich mich an etwas herantaste, desto mehr entdecke ich.
Aus erinnerten Erlebnissen entstehen Geschichten, aus Geschichten wird schließlich ein Buch.
Erinnern und Schreiben macht mir so viel Spaß, dass eine Fortsetzung sicher ist.