Beschreibung
Eigentlich wollte Motiejus, ein Lebenskünstler in den Vierzigern, nur mit dem Bus von Žvėrynas nach Užupis fahren – zwei Stadtteile der litauischen Hauptstadt Vilnius, die durch die Linie 11 miteinander verbunden sind.
Während Žvėrynas eher kleinbürgerlich-spießig ist, entwickelt sich das ärmliche Užupis seit der Wende immer mehr zum Magneten für Künstler und Bohemiens. Auch Motiejus‘ Freundin Nabe, von ihm liebevoll »Schlafmaus« genannt, träumt davon, in Užupis einen Literatursalon zu eröffnen. Hervorragend geeignet wäre die »Blanchisserie«, eine ehemalige Wäscherei am Flussufer, die inzwischen jedoch hoffnungslos heruntergekommen ist. Und was eigentlich eine Wohnungssuche werden sollte, entwickelt sich für Motiejus und seine Freunde zu einer abenteuerlichen Fahrt durch das im Aufbruch befindliche Litauen, zu einer Reise durch die Zeit und zu einem bunten Karneval skurriler Ereignisse.
Porträt
Jurgis Kunčinas (geboren 1947 in Alytus, gestorben im Dezember 2002 in Vilnius), Lyriker, Prosaschriftsteller, Essayist und Übersetzer. Er studierte Germanistik an der Universität Vilnius, wurde aber zwangsexmatrikuliert. Nach seinem Wehrdienst arbeitete er als Übersetzer und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Seit 1983 war er freischaffend als Schriftsteller und Übersetzer (u. a. Dürrenmatt, Borchert, Böll, Bachmann, Brussig, Grass) tätig. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er 1993 für seinen Roman »Tula« den Preis des litauischen Schriftstellerverbandes für das beste Buch des Jahres.
Stimmen zum Buch
»Die ungewöhnliche Suche nach einer Wohnung verwandelt sich in eine atemberaubende Reise des Protagonisten und seiner Freunde durch Zeit und Raum, die die Leserschaft gleichzeitig fasziniert und verwirrt.«
Simona Brazaitytė, Miteinander, Heft 1/2012 (44)
»Jurgis Kunčinas, einer der besten Erzähler Litauens […] So ironisch-spielerisch wie er treibt keiner seine Geschichten voran.«
Uschi Neuhauser, Stern vom 26.09.2002
Termine
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