Jörg M. Pönnighaus

Reisen zum Ende der Welt

Gespräche mit Sterbenden

ab 9,99 

ISBN: 978-3-7455-1152-9 Kategorien: , , , , , ,

Beschreibung

Wie geht man mit der Diagnose Krebs um, wenn die Hoffnung auf Genesung äußerst gering ist? Wie geht man als Arzt damit um, an Grenzen zu stoßen, sowohl fachlich als auch menschlich? Ist es moralische Verpflichtung, auch niederschmetternde Wahrheiten auszusprechen, oder verschweigt man, um noch Hoffnung geben zu können?

Pönnighaus macht es sich nicht leicht mit der Antwort auf diese Fragen, seine persönliche Betroffenheit ist immer gegenwärtig. Und doch wählt er im Gespräch mit seinen Patienten zumeist den direkten, kaum beschönigenden Weg. Das ist verstörend und beklemmend – einerseits. Andererseits sind die Aufzeichnungen der den Leidensweg begleitenden Gespräche nicht nur »Reisen zum Ende der Welt«, sondern auch Geschichten vom Leben, von Hoffnung, menschlicher Nähe und Warmherzigkeit. Und sie zeigen, dass es auf die eingangs gestellten Fragen gar keine allgemeingültige Antwort gibt, denn jeder der Patienten geht vollkommen anders mit dem nahenden Tod um und somit auch mit der vom Arzt ausgesprochenen Wahrheit.

Der eine rückt näher an die Familie heran, der andere begegnet dem nahenden Ende mit Gelassenheit, der nächste mit Verdrängung. Man selbst empfindet beim Lesen, wie der schwerkranke Herr Böhm, trotz Traurigkeit auch Dankbarkeit für die ehrlichen Worte: »Das war gut […] Es hat mir erlaubt, diese seltsam schöne Erde noch einmal so richtig zu genießen.«

Zusätzliche Information

Erscheinungsjahr

2023, 2. überarbeitete Auflage

Buchformat

Broschur, digital

Seiten

132

Porträt

Jörg M. Pönnighaus wurde 1947 in Ostwestfalen geboren. Nach dem Studium der Medizin verbrachte er den wesentlichen Teil seines Arbeitslebens im südlichen Zentral- und Ostafrika, bevor es ihn in das sächsische Vogtland verschlug. Themen seiner Lyrik und Erzählungen sind vor allem Licht und Leben in Afrika, seine Arbeit, Schicksale – auch hierzulande, wo er nach seiner endgültigen Rückkehr noch mehrere Jahre als Hautarzt tätig war. In diese Zeit fallen weitere Arbeitsaufenthalte in Kalkutta und Dhaka.
Jörg M. Pönnighaus hat gut 20 Bücher veröffentlicht. Für sein bisheriges literarisches Gesamtwerk wurde ihm 2022 der »Vogtländische Literaturpreis« verliehen.

Leseprobe

Reisen zum Ende der Welt

Stimmen zum Buch

»Jörg Pönnighaus wirft mit ›Reisen zum Ende der Welt‹ viele Fragen auf und regt zum Nachdenken, zur Selbstreflexion an. Ein Buch, das auch nach dem Lesen noch lange nachhallt.« Kerstin Schnelle, gyn (21) 2016

»Das Buch sei allen onkologisch tätigen oder tätig gewesenen Dermatologen wärmstens empfohlen. Sie werden sich und erlebte Gedanken und Situationen oft wiedererkennen.« Prof. Dr. Lutz Kowalzick, Akt Dermatol 2015, Nr. 41, S. 30–34.

»Tagebuchartig lässt der Autor den Leser teilhaben an den Dialogen zwischen dem Hautarzt und seinen Patienten, geführt in den Jahren 1999 bis 2012 am Helios-Krankenhaus, an dem Pönnighaus viele Jahre Oberarzt der Dermatologischen Abteilung war. […] Ungewohnt offen spricht Pönnighaus mit den Männern über den Tod, darüber, wie die ›Reise‹ sich ereignen wird, wie die Familie damit umgeht, was danach kommt. […] Abseits der Gespräche über das Sterben offenbaren die kranken Männer ihr Leben, sprechen von Zeiten, in denen sie glücklich waren mit Ehefrau, Familie, in Beruf und Freizeit, im Eigenheim und dem kleinen Garten. In Pönnighaus finden die Erzählenden einen Menschen, der zuhört, Empathie zeigt, Trost gibt.« Cornelia Henze, Vogtlandanzeiger 2015.

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