Beschreibung
Im Herbst Bucheckern sammeln, den leisen Schnee begrüßen oder mit den Vögeln im Kirschbaum sitzen – Tage des Natur-Erlebens mit allen Sinnen werden in Gerhild Michels Gedichten heraufbeschworen. Keine verklärende Erinnerung – es ist der weise Blick des Erwachsenen, von leiser Wehmut durchzogen, aber dennoch im Hier und Jetzt verankert. Diese Freude an den kleinen Dingen, der Wiederkehr der Jahreszeiten, der behutsame und wache Umgang mit der Natur und ihren Geschenken, dieses staunende Schauen ist uns in der Hektik des Alltags und dem Überfluss, in dem wir mittlerweile leben, oft abhandengekommen. In berührenden Bildern erzählt Gerhild Michel von der Schönheit des Augenblicks, der Anmut scheinbarer Nichtigkeiten, eingefangen so im Lied einer Amsel, den herabfallenden Blüten eines Kirschbaums oder den eingetrockneten Pinseln und Farben nach dem Tod der Mutter. Hinter diesen einfachen Bildern steht ein tiefes Wissen um das Vergängliche, das jedem Augenblick innewohnt. Überdies führt uns die Autorin mit liebevollem Blick durch die alten Gassen und über die berühmten Plätze ihrer Heimatstadt.