Beschreibung
Marlies Blauths Gedichten wohnt ein Zauber inne: Wortschöpfungen und ungeahnte sprachliche Verknüpfungen fügen sich – losgelöst von Satzbau und Rechtschreibfesseln – zu poetischen Räumen, in die man fast magisch hineingezogen wird. Und das, obwohl die Lyrik nicht in klassischem Sinne gefällig ist, sondern auf den ersten Blick manchmal eher verrätselt wirkt, bildgewaltig, vielschichtig – fast wie ein expressives Gemälde.
In diesen Sprachbildern zeigen sich Momentaufnahmen, oft ganz alltäglicher Situationen, die eine so messerscharfe wie liebevolle Beobachtung erkennen lassen – Straßen, Stadtteile, in deren Schäbigkeit sich Zuwanderer ein Stückchen Heimat schaffen, die schmerzhafte Erfahrung, wie sich Freunde auseinanderleben können, das Wahrnehmen der eigenen Vergänglichkeit, aber auch die Freude an Kinderlachen, an Naturerlebnissen, der Wunsch nach Nähe, nach einem Gegenüber, das den eigenen Panzer durchbricht.