Beschreibung
Gerhild Michel nimmt uns mit auf ihren Streifzug durch die Jahreszeiten. Dabei gelingt es der Dichterin die scheinbar kleinen Dinge zum Leuchten zu bringen. Wir staunen über die ersten Frühlingsboten, lauschen dem Lied des Rotschwänzchens oder der Amsel auf dem Dach. Bei den tschilpenden Spatzen oder den Mäusen, die zwischen den weichen Pfoten der Katzen träumen, begegnen wir dem feinen Humor der Dichterin und voller Wehmut begleiten wir den alt gewordenen Kater. Doch neben den Augenblicken der Schönheit und des Glücks mischen sich auch ernste Töne in ihre Gedichte:
Ein Ahornblatt
In meinem Flur
ein Ahornblatt
wie eine Hand vom Alter
leicht gekrümmt
und auch verfärbt
vom Wind hereingeweht
lass ich es liegen
ein Gruß vielleicht
eine Notiz
die uns erinnert
auch wir
einst hinweggeweht
wie dieses Blatt
Die Einfachheit ihrer Bilder ist dabei zugleich das Geheimnis ihrer Strahlkraft.
Porträt
Gerhild Michel, geb. in Berlin, wuchs in Heidelberg auf. Sie studierte Theaterwissenschaft, Schauspielkunst und Philosophie in Wien. Es folgten Jahre der Theaterarbeit, anschließend ein Pädagogikstudium für Kunst und Deutsch, Eintritt ins Lehramt sowie Lehraufträge an der Päd. Hochschule Heidelberg. Seit 1982 erschienen mehrere Gedichtbände, u.a. »Auf den Stühlen des Sommers«, »Blätter einer Rose« und »Alles in den Augen« im ATHENA-Verlag. Gerhild Michel erhielt mehrere Lyrikpreise. Zuletzt 2011 den Heinrich Vetter Preis der Stadt Mannheim.
Weitere Informationen zur Autorin finden Sie auf www.gerhild-michel.de
Stimmen zum Buch
»Poetische Momente des Glücks: Gerhild Michels neuer Lyrikband Singen über den Dächern.
Für Gerhild Michel sind es oft die scheinbar kleinen Dinge am Wegesrand, die ihre Aufmerksameit finden und in ihrer Anschauung an Bedeutung gewinnen – im atemlos-oberflächlichen Geschäft des Alltags gehen sie unter. Sie hat das Staunen über die Vielfalt und den Reichtum der Natur nicht verlernt, fängt einen Zauber ein, der direkt vor unserer Haustür liegt und nichts kostet, lässt sich fallen in Augenblicke der Stille.«
Arndt Krödel in der Rhein-Neckar-Zeigung v. 30.12.2021
Termine
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